Wer nach dem East Coast Städtemarathon von Gelüsten nach ein wenig Strandurlaub geplagt wird, sollte einen Abstecher in Key West einplanen. Der südlichste Punkt vom kontinentalen Staatsgebiet der USA überzeugt durch karibisches Flair- sind es doch nur noch 90 Meilen bis nach Kuba. Wer das Tropenfeeling bis ins Detail auskosten möchte, sollte so wie wir (ungeplanterweiser) zur Regenzeit dort stranden.
First Stop: Cape Canaveral
Auf dem Weg in den Süden bietet sich die ideale Gelegenheit für Erholung vom Magic Kingdom Schock an: ein Besuch im Kennedy Space Center. Im Vergleich zur Maus, halb so teuer und nicht einmal ansatzweise halb so stark besucht, kann man alles rund um das Spaceshuttel Programm erfahren. Mutige können dann auch noch beim simulierten Spaceshuttle Start dabei sein, was nach Sixflags und Disney World allerdings keine Herausforderung mehr sein sollte.
Welcome to Sombrero Beach
Bevor es über die 7-Miles-Bridge endgültig bis in den südlichsten Zipfel der Florida Keys geht, ist ein Kurzaufenthalt am Sombrero Beach bei Marathon trotz des nicht allzu sonnigen Wetters verlockend. Zumindest hielten sich in unserem Fall die Besucherzahlen ziemlich in Grenzen. Außer Dackel Gino (inkl. Besitzer) und uns war es wohl niemandem nach Badeausflug. Der Sombrero Beach soll einer der schönsten Strände Floridas sein und zumindest können wir das, mit Ausnahme der wetterbedingten Seegras-Konfrontationstherapie, nun bestätigen.
Heading Key West- Home of Hemingway
Tropen bedeutet zwangsläufig Tropenwetter, bedeutet wiederum Regenzeit über die Sommermonate, bedeutet wiederum genau während unseres Aufenthaltes. Wer wie wir solche Informationen gekonnt ignoriert, muss zwar jeden Tag unglaubliche Regenmassen und schwüle Temperaturen in Kauf nehmen, ist dafür aber mit einem relativ ruhigen Key West gesegnet. So bleiben in den Zeiten außerhalb der Spring Break auch die alkoholexzessiven Studenten aus, weshalb die Abende in Key West vergleichsweise ruhig gegenüber dem Rest des Jahres zu gestalten sind.
Permanent im Regenponcho eingepackt, kann man sich dann den wichtigen Attraktionen widmen. So wären da zum Beispiel das Haus von Ernest Hemingway, das freilich nur gegen Bezahlung zu besichtigen ist. Im Sparprogramm reicht ein Foto von der umschließenden Mauer (inkl. Infoschild) in jedem Fall aus.
Spannender ist dann schon der Friedhof von Key West. Nicht nur skurrile Grabsteine, sondern auch eine Horde an darunter beheimateten Leguanen schaffen eine außergewöhnliche Atmosphäre. Ein weiterer Regenspaziergang zum Fort Zachary Taylor und zum meist fotografierten Stein von Key West (Markiert den vermeintlich südlichsten Punkt der USA) machen das Programm komplett.
Das kurze Reinfühlen in das karibische Flair hat uns gefallen, der nächste Key West Aufenthalt wäre dann vermutlich aber außerhalb der Regenzeit einzuplanen.